Am 15. Oktober 1967 veranstalteten die Briefmarkenfreunde Wuppertal-Ost erneut eine Werbeschau in der Textil-Ingenieur-Schule Gewerbeschulstraße mit Sonderpostamt, Tauschtag und Sonderpostkarte.

Grußwort von Dr. Rolf Flatow, 1. Vorsitzender des Vereins: 

"Liebe Besucher! 

Vor zwei Jahren führten wir unsere letzte Briefmarken-Werbeschau durch. Manche von Ihnen werden sicherlich diese Ausstellung noch in Erinnerung haben. Sie werden sich nun 
die Frage stellen, warum nach 2 Jahren unter dem Motto "Kunstwerke auf Briefmarken" unser Verein wieder eine Briefmarken-Werbeschau veranstaltet. Ich möchte versuchen, 
diese Frage zu beantworten.

Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß sowohl von Laien als auch von Briefmarkensammlern die vielen tausend Briefmarken, die es auf der ganzen Welt gibt, für sich 
alleine schon als "kleine Kunstwerke" anzusprechen sind. Es soll hierbei nicht erörtert werden, ob diese "kleinen Kunstwerke" in jedem Falle von jedem Betrachter als schön 
empfunden werden. Sieht man von dem Begriff "kleine Kunstwerke" ab, so wollen wir im Rahmen unserer heutigen Ausstellung unter dem Begriff "Kunstwerke auf Briefmarken"
nur solche Briefmarkenausgaben verstehen, auf denen Kunstwerke aller Zeitepochen abgebildet werden. Hierbei kann es sich um Baudenkmäler, Gemälde, Skulpturen, aber 
auch um Gegenstände der Volkskunst und dgl. handeln. So tritt manches sonst nur im Museum zu bewundernde Werk eines großen Meisters in verkleinerter Abbildung 
als Briefmarke vor die Augen des Beschauers. Hierfür möchte ich ein Beispiel aus dem Jahre 1952 anführen, als die Deutsche Bundespost das bekannte Gemälde 
"Die Mona Lisa" von Leonardo da Vinci auf einer 5-Pfennig-Sondermarke in einer Auflage von über 11 Millionen Stück herausbrachte. Briefmarken solcher Art sind nun
in vielen Ländern erschienen, und Briefmarken solcher Art wollen wir den Besuchern unserer diesjährigen Ausstellung besonders zeigen. 

Damit verbunden ist der Gedanke der Förderung der in unserer Stadt jetzt laufenden Aktion "Museumspfennig", durch die auf dem Spendenwege die Finanzierung eines 
Museums-Neubaues in Wuppertal ermöglicht werden soll. Zur Erinnerung an unsere heutige Ausstellung können Sie eine Postkarte erwerben, auf dem das bekannteste
Gemälde des Wuppertaler von-der-Heydt-Museums, "Florian Geyer" von Lovis Corinth, abgebildet ist. Der Erlös aus dem Verkauf dieser Karten ist für die Aktion
"Museumspfennig" bestimmt. So sollen auch die "kleinen Kunstwerke" der Briefmarken helfen, den "großen Kunstwerken" eine neue Heimstätte zu bieten. 

Außer diesem speziellen Ausstellungsteil zeigen wir Ihnen heute wieder Ausschnitte aus Länder- und Motivsammlungen unserer Mitglieder. Wir würden uns sehr freuen,
wenn auch diese Sammlungen Ihr Interesse und Wohlwollen finden würden. Sicherlich wird unsere Ausstellung den einen oder anderen Besucher dazu anregen, nun
vielleicht auch selbst mit dem Briefmarkensammeln zu beginnen. Je mehr Interesse unsere Ausstellung bei den Besuchern weckt, desto mehr hat sie ihren Zweck
als Werbeschau erfüllt."